Schülertablets in Niedersachsen: Mehr als nur Leihgeräte geplant

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Ein Tablet mit Text auf dem Bildschirm.

Schülertablets in Niedersachsen: Mehr als nur Leihgeräte geplant

Schülertablets in Niedersachsen: Mehr als nur Leihgeräte geplant

Ankündigung Die SPD in Niedersachsen löst ihr Wahlversprechen von 2022 ein: Tablets für Schülerinnen und Schüler. Doch die Geräte sollen nicht nur ausgeliehen werden – sie könnten tiefgreifende Veränderungen an den Schulen bewirken.

Veröffentlichungsdatum 19. Dezember 2025, 09:49 Uhr

Schlagwörter Finanzen, Wirtschaft, Bildung und Weiterbildung

Artikel Niedersachsen treibt die Pläne voran, Schülerinnen und Schülern kostenlos Tablets als Leihgeräte zur Verfügung zu stellen – und setzt damit ein Wahlversprechen der SPD aus dem Jahr 2022 um. Das Vorhaben zielt darauf ab, die ungleiche digitale Ausstattung an Schulen auszugleichen, stößt aber auf Kritik wegen der Kosten und mangelnder Flexibilität. Unterdessen führt Bayern ein eigenes langfristiges Förderprogramm für Schultechnik ein, das in den nächsten zwei Jahren mit 296 Millionen Euro startet.

Die Regierungskoalition in Niedersachsen hat einen Antrag im Landtag eingebracht, um Tablets an Schüler zu verteilen. Die SPD-Abgeordnete Kirsikka Lansmann betonte, dass Schulen je nach Bedarf auch Laptops wählen könnten. Die Initiative soll Lücken in der digitalen Infrastruktur schließen und die uneinheitliche Nutzung von Lehrmitteln in der Region angleichen.

Der Oppositionsführer Sebastian Lechner (CDU) bezeichnete den Plan als „enorme finanzielle Belastung“ und schätzte die Kosten bis 2031 auf rund 800 Millionen Euro. Er forderte mehr Flexibilität und eine klarere Finanzierungsstrategie. Bildungsministerin Julia Willie Hamburg (SPD) hingegen unterstrich den anhaltenden Bedarf an digitaler Bildungsinfrastruktur und verwies auf das Auslaufen des DigitalPakt 2.0 als Wendepunkt.

In Bayern startet 2027 ein neues Fördersystem mit vier Säulen für die digitale Schulinfrastruktur. Der Freistaat wird voraussichtlich jährlich rund 207 Millionen Euro bereitstellen, um digitales Lernen zu unterstützen. In den kommenden zwei Jahren fließen zunächst 296 Millionen Euro in Infrastrukturmodernisierungen, Gerätekäufe und Wartung. Die Förderung für mobile Endgeräte wird als „freiwillige Landesleistung“ definiert, um die finanzielle Belastung der Eltern zu verringern.

Trotz Bedenken der Opposition wegen der Finanzierung geht Niedersachsen mit dem Tablet-Programm voran. Schulen können sich zwischen Tablets und Laptops entscheiden. Bayerns separates Fördermodell sieht ab 2027 jährliche Zuschüsse in Höhe von 207 Millionen Euro vor und schafft so eine langfristige Grundlage für die digitale Bildungsinfrastruktur.