Kratzers provokanter Start an der Bayerischen Staatsoper polarisiert das Publikum

Admin User
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Eine Person, die ein Klavier spielt, dargestellt in einer Buchillustration.

Kratzers provokanter Start an der Bayerischen Staatsoper polarisiert das Publikum

Die entscheidende Gabe

Vorspann Tobias Kratzer übernimmt als neuer Intendant die Bayerische Staatsoper – und startet mit einer mutigen Inszenierung von Robert Schumanns „Das Paradies und die Peri“.

Veröffentlichungsdatum 30. September 2025, 06:45 Uhr MESZ

Tobias Kratzer hat die Leitung der Bayerischen Staatsoper als neuer Intendant übernommen. Seine erste Produktion, eine kühne Neuinterpretation von Robert Schumanns „Das Paradies und die Peri“, feierte Premiere – begleitet von einem Mix aus Buhrufen und Beifall, der schließlich in jubelnden Applaus mündete. Die Aufführung markierte den Auftakt seiner ehrgeizigen Vision für das Opernhaus, das provokante Themen mit Publikumseinbindung verbindet.

Kratzers Inszenierung von „Das Paradies und die Peri“ setzt sich mit drängenden gesellschaftlichen Fragen auseinander, darunter die Klimakrise. Auf der Bühne spielen Kinder unter einer Plastikkuppel, gefüllt mit verschmutzter Luft, während sie von riesigen Industrieschloten umgeben sind. Die Handlung zeigt einen weißen Mann, der eine Straßenschlägerei anzettelt, einen schwarzen Mann, der ermordet wird, und einen Zuschauer – dargestellt von einem Schauspieler –, der aus dem Publikum „Buh!“ ruft.

Das Premierenpublikum reagierte mit einer Mischung aus Ablehnung und Begeisterung, feierte am Ende jedoch Kratzers provokante Regie. Seine zeitgenössische Deutung von Schumanns Werk setzt einen klaren Akzent für seine Amtszeit. Mit Plänen, die Stadt Hamburg noch stärker einzubinden, verspricht Kratzers Führung, die Rolle der Bayerischen Staatsoper im öffentlichen Leben neu zu definieren.